Na gut. Warum nicht einmal Unordnung und Verwirrung stiften, dachten sich die Siebt- und Achtklässler der Heinrich-Roth-Gesamtschule Bodenfelde (IGS), als sie sich für das Theaterstück „Im Himmel ist die Hölle los“ entschieden.
Die Rollen waren verteilt und die Arbeit startete. Die Schüler lernten fleißig ihren Stoff, übten ihr szenisches Spiel, korrigierten und veränderten zusammen mit ihrer
Lehrerin Sigrid Düsterloh einzelne Szenen, bis es am Montag, dem 16. Dezember 2019 galt: Lampenfieber adé. Hinaus auf die Bühne. Aber wird es ihnen gelingen, ihr erstes Publikum, den quirligen fünften Jahrgang 60 Minuten lang zu fesseln? Zumal einige Rollen ganz kurzfristig neu zu besetzen waren.
Ja, es klappte grandios. Spielfreudig und präsentieren sich Raphaela (Leni Küchemann, 7a) als Engelchen und Zip Zap (Lina Melching, 8a) als Teufelchen. Sie ordentlich und gewissenhaft, er ein Schludrian und regellos. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und klar, sie verlieben sich ineinander. Damit stören sie nicht nur die heilige, wohl organisierte Himmelsordnung, sondern auch den Oberteufel (Tyler Borgmann, 7a) in seiner selbstverliebten Zufriedenheit. Aber so eine Liebe hat selbstverständlich ihren Preis. Raphaela wächst tatsächlich ein Teufelshörnchen und Zip Zap schließlich ein Engelsflügel. Zudem schafft die nicht ganz einfache Entführung des Oberteufels aus seiner geliebten heißen Hölle in den sauberen Himmel zusätzliche Unruhe und Wirrnis. Letztendlich gibt es eine salomonische Lösung. Raphaela und Zip Zap dürfen zusammenbleiben und einander lieben. Aber nur auf der Erde. Denn dort leben Ihresgleichen: die Menschen. Warum? Ganz einfach: „Schließlich steckt in jedem Menschen ein Engel und ein Teufel.
Die Stille der Fünftklässler eine Stunde lang und ihr stürmischer Beifall zeigten: Das Stück hat ihnen sehr gefallen. Die Siebt- und Achtklässler hatten sie in den Bann gezogen. Und vielleicht hat ja auch so manch einer in sich hineingehorcht: Wer bin ich? Mehr Engelchen und Teufelchen? Wer weiß das schon genau?